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CH-NB - Karikaturen - Collection Gugelmann - GS-GUGE-WAGNER-FS-C-1

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Karikaturen; Aquarell

Wie der Titel "le Chapeau" schon andeutet, dreht sich die ganze satyrische Darstellung um einen Hut, nämlich um den Ratsherrenhut des alten Bern. Auf dem Bild an der Wand links sieht man, wie ein Ratsherr eben die Treppe des Berner Ratshauses verlässt und auf dem Rathausplatz mit allerdevotesten Bücklingen (rechts) begrüsst wird, um sich zu einer Gruppe von übrigen Standesmitgliedern zu begeben (links). Damit ist auch die tragikomische Geschichte im Innern des Zimmers klar. Im Vordergrund steht eine junge Tochter aus regimentsfähigem Geschlecht. Ueber die Schönheit derselben lässt sich streiten, nicht aber darüber, dass uns ihr Haarputz und deren Hut mit Federn entschieden beeindruckt. Sie tritt sehr selbstbewusst auf, ist sie doch eine sog. "Barettlitochter", d.h. eine Tochter, deren zukünftiger Mann unweigerlich in den Grossen Rat der Stadt und Republik Bern (der auch der Rat der 200 genannt wurde) gewählt wird. Eine Stelle im Grossen Rat, wie natürlich auch eine solche im Kleinen Rat, und das Amt des Schultheissen, war lebenslänglich. Alljährlich am Montag und Dienstag nach Ostern wurde die Neuwahl, in Wirklichkeit nur die Bestätigung der Behörden vorgenommen, so fern nicht eine Stelle durch Abgang frei war. Die höheren Aemter und die Stellen im Kleinen Rat wurden sofort nach Freiwerden besetzt. Der Grosse Rat wurde nicht ergänzt, bis er auf wenig mehr als 200 Mitglieder gesunken war. Dann kam alle 8 bis 10 Jahre eine "Burgerbesatzung", ein grosser Tag der Republik. Der Sitz im Grossen Rat war wegen der Aussicht auf eine Landvogtei sehr gesucht. Bei der "Burgerbesatzung" ergänzte sich das Patriziat selbst.

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Date

1785
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Swiss National Library (HelveticArchives)
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